Prof. Dr. med. Gerd Nagel ist internistischer Onkologe. Nach seiner Ausbildung zum Krebsspezialisten in Basel, Buffalo USA und Brüssel wurde er 1978 als Ordinarius für Innere Medizin und Onkologie an die Universität Göttingen berufen. Er war Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft von 1986 – 1990. 1992 übernahm er den Lehrstuhl für Tumorbiologie an der Iniversität Freiburg im Breisgau, wo er auch die Klinik für Tumorbiologie gründete und bis 2003 leitete.
Im Jahr 2003 wurde er als erster Mediziner mit dem Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis der Stiftung pro Europa ausgezeichnet und damit für seine vorbildlichen Beiträge zur Reform der Medizin zu einer "offenen Medizin" geehrt.
Für seine Verdienste als ein Pionier der Internistischen Onkologie in Deutschland verlieh ihm Bundespräsident Horst Köhler im Jahr 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
(Bild rechts: idw, Informationsdienst Wissenschaft)
Nach seiner Pensionierung rief er die Stiftungen Patientenkompetenz Deutschland und Schweiz ins Leben um deren Leitung er sich heute kümmert. Ziel der Stiftungen ist die Unterstützung von Projekten zur Förderung und Erforschung der Patientenkompetenz.
Curriculum Prof. Dr. med. Gerd Nagel
Ausbildung:
1962-1964 Deutsches, Schweizer und USA Staatsexamen
Ausbildung zum Internisten und internistischen Onkologen/Hämatologen in Kantonsspital Basel, Roswell Park Memorial Institute Buffalo/USA und Institut Jules Bordet Brüssel
1970 Facharzt Innere Medizin FMH
1972 Facharzt Hämatologie Onkologie FMH
1972 Habilitation
Berufliche Entwicklung:
1972 Leitender Arzt für Onkologie Kantonsspital Basel
1975/76 Gastprofessur Onkologie Mount Sinai School of Medicine New York, NY
1978 – 1998 Ordinarius für Innere Medizin und Leiter der Abteilung Hämatologie/Onkologie an der Medizinischen Universitätsklinik Göttingen
1986 – 1990 Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Komitees am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg
1991 – 2001 Ordinarius für Tumorbiologie an der Universität Freiburg
1993 – 2003 1993 Gründung und 1993 – 2003 Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg
1998 Einführung der Second Opinion in der Krebsmedizin in Deutschland
2002 Mitbegründer der Firma Compatence GmbH, einer Serviceeinrichtung zur Förderung und Erforschung der Patientenkompetenz
2003 Etablierung der Stiftung Patientenkompetenz Deutschland: www.stiftung-patientenkompetenz.org
2005 Etablierung der Stiftung Patientenkompetenz Schweiz: www.patientenkompetenz.ch
2007 bis 2015 Praxistätigkeit Brustzentrum Zürich und ZeTuP Rapperswil Schweiz
Gegenwärtige Tätigkeit:
Präsident des Stiftungsrats der Stiftungen Patientenkompetenz
Mitglied Team Männerarbeit www.freeatheart.net
Schwerpunkt:
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit zunächst vor allem in den Bereichen allgemeine klinische Onkologie, klinische Medikamentenprüfungen, Arzneimittelentwicklung. Ab 1980 wurden vermehrt Themen der Ausbildung und auch Medizintheorie bearbeitet.
Seit ca.1995 Forschungen zum Stellenwert unkonventioneller Therapieformen in der Onkologie, zu Denkstilen von Patienten und zum Spannungsfeld Medizin und Gesellschaft. Daraus resultierend das seit 15 Jahren bearbeitete Gebiet der Patientenkompetenz.
Bis 2005 Publikation von ca. 580 Arbeiten zu verschiedenen Themen der Medizin und Krebsmedizin.
Neben der medizinisch-wissenschaftlichen Tätigkeit Arbeiten zu Randgebieten der Medizin, wie zum Beispiel über therapeutische Aspekte der Dichtungen Hölderlins oder die Bedeutung des Begriffs Ganzheitlichkeit in der Medizin.
Zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Sigillum magnum der Universität Bologna, der Europäische Wissenschaftskulturpreis der Stiftung pro Europa und das Bundesverdienstkreuz am Bande der BRD.